im weissen brautkleid, cowboystiefeln, reisekoffer und mit rosenstrauss hole ich die trauzeugen beim eingang zum park des landesmuseums zürich ab und wir spazieren zum pavillon.
dort stellt eine zeugin den tisch auf. die vier zeugen stehen davor in einer reihe. ich werfe ein rotes tuch über den tisch, nehme die utensilien aus dem koffer und lege sie auf den tisch, stehe dahinter, warte und sage: die heirat / the marriage – nehme die mundharmonika und blase 3mal fanfaremässig hinein.
danach nehme ich die mappe und sage: der vertrag / the contract – öffne die mappe und lese den vertragsinhalt laut vor. dann unterschreibe ich mit einem füller.
ich nehme das täschchen und sage: der ring / the ring – als zeichen dieser verbundenheit trage ich ab jetzt diesen ring – stecke ihn an den mittelfinger meiner rechten hand und halte die hände ineinander.
ich schaue die zeugen an und sage: die zeugen / the witnesses – und bitte sie einzeln, the marriage mit ihrer unterschrift zu bezeugen.
den vertrag lege ich in die mappe zurück und sage: die hochzeit ist vollbracht / the marriage is fulfilled
danach hole ich wein, erdbeeren und pralinen aus dem koffer und wir stossen an.
die selbstheirat als grundmenschliches thema fasziniert mich. das befragen der wichtigkeit von ritualen und symbolen, die prozesse markieren.
würden sie sich selbst heiraten? braucht ein ritual öffentliche anerkennung? wieweit werde ich als künstlerin für welche haltungen zur projektionsfläche?